Nascom Journal

  

Januar 1982 · Ausgabe 1

Format f. Nassys

von Günter Böhm

Ein Leser fragte an, warum denn trotz meines Lobes auf Nassys als komfortables Betriebssystem das Formatierprogramm in Heft 8-81 für T4 geschrieben sei. Nun, der Grund dafür ist einfach: ich besaß damals noch kein Nassys. Inzwischen habe ich es mir zugelegt (bin vollkommen damit zufrieden). Da nun schon einige Leser nach einer „FORMAT“ Version für Nassys fragten, habe ich mich nun endlich darangesetzt.

Daß sich die Anwendung des vergleichsweise einfachen Programmes trotz Bestehen sehr komfortabler Textsysteme lohnt, wurde mir bestätigt, als ich versuchsweise einige Texte mit NASPEN editierte. Eine Unmenge von Befehlen, die für meine Zwecke (den blockweisen Ausdruck relativ kurzer Texte) nicht benötigt werden, das dauernde Eintippen des „c“, wenn mehrere Buchstaben geändert werden sollten und einiges an umständlicher Bedienung mehr. Nicht zuletzt störte mich die Festlegung auf einen bestimmten Speicherbereich. Diese Nachteile finde ich in FORMAT nicht; zudem können Texte dafür von jedem erstellt werden, auch wenn er kein Textsystem besitzt. FORMAT Texte auf Cassette können zwischen allen Nascom Benutzern ausgetauscht werden.

Die Version für Nassys ist etwas komfortabler als das Original und ein kleines bißchen länger geworden. Deshalb kommt das Programm in gefährliche Nähe des Stackbereiches und kann z.T. überschrieben werden, wenn man es im alten Speicherbereich läßt. So habe ich es auf #1000 gelegt. (Allerdings habe ich es auch in einer Version ab C000 vorliegen. Wer Interesse an einer EPROM Version hat, kann ja mal anfragen).

Der Vorteil gegenüber der Originalversion liegt hauptsächlich darin, daß nach jedem Arbeitsgang die Endadresse des Textspeichers angezeigt wird.​So kann man durch Eingabe dieser Adresse beim Einlesen von Cassette oder Eintippen neuen Text anhängen. Auch die Bedientasten wurden vereinfacht(auch mit Hilfe der Cursortasten). Hier nun die Bedienungsanleitung:

Gestartet wird mit E1335

Das Programm meldet sich mit FORMAT

Folgende Arbeitsgänge können nun durchgeführt werden:

Eingabe von Text:

IXXXX, wobei das Argument den Beginn des Textspeichers festlegt. Beendet wird diese Routine durch ESC (SHIFT NL) oder durch das Schnecken A. Die Routine meldet dann „NEXT MEM AT XXXX“, wobei das Argument die Adresse meint, ab der man neuen Text eingeben kann.

Lesen von Cassetten:

RXXXX   Argument ist Speicherbeginn (oder z B. die oben ausgegebene Adresse zum Anhängen des Cassettentextes. Während des Lesens wird der Text auf dem Schirm ausgegeben. Das Lesen wird jederzeit gestoppt durch Anhalten des Recorders und Eingabe von @ (das ja auf dem Band als Endmarkierung benutzt wird. Nun erfolgt ebenfalls die NEXT MEM Anzeige.

WXXXX   Beschreibt eine Cassette mit dem Text ab XXXX. (Es muß nicht der Speicheranfang sein). Nach dem Schreiben wieder die obige Anzeige.

Ändern des Textes (Modify):

MXXXX   Die Textzeile ab XXXX wird auf dem Schirm ausgegeben. Ein T dient als Cursor. Durch Eintippen beliebiger Tasten wird das entsprechende Zeichen geändert, und der Cursor springt zum nächsten. So können leicht fortlaufende Wörter geändert werden. Durch –> wird der Cursor nach rechts, mit <– nach links bewegt, v zeigt die nächste Textzeile, ^ rückt eine Zeile weiter. Das Ende des Textes wird durch @ markiert. Beendet wird die Routine wiederum durch ESC, sie zeigt dann auf dem Bildschirm die Adresse des Cursors im Textspeicher an. Falls ein Wort getrennt werden muß, zeigt der T Cursor auf das Zeilenende. Mit BACK­SPACE wird nun der abzutrennende Teil nach rechts geschoben. NL trennt ohne, „-“ mit Trennungszeichen. Will man die ganze Zeile nach dem Hinausschieben von z.B. einem ganzen Wort völlig ändern, so gibt man ESC ein und kann mit Hilfe der Cursortasten wie gewohnt manipulieren. NL gibt dann die geänderte Zeile an den Drucker. Manchmal muß mehrmals NL gedrückt werden, wenn mehr als jeweils ein Space eingefügt werden muß.

Nachzutragen wäre noch die Funktion zweier Tasten: –> schiebt den Text ab Cursor nach rechts und schafft Platz zum Einfügen, mit <– wird der Text rechts neben dem Cursor nach links geschoben und dadurch gelöscht. Besonders angenehm ist das Edititieren natürlich mit der Repeatfunktion von Nassys3.

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