Nascom Journal

  

Juli/August 1982 · Ausgabe 7/8

Wie der Befehl zur automatischen Erzeugung von Zeilennummern auch unter Nas-Sys 3 zum korrekten Arbeiten zu bringen ist, wurde in der letzten Ausgabe der INMC 80-News beschrieben, wenn auch die Adresse nicht ganz stimmte. Liegt Toolkit bei B000, so muss der Inhalt von Adresse B15B von 08 auf 0C geaendert werden, Mit folgenden Aenderungen ist er uebrigens auch im RAM lauffaehig:

B021 3A statt C9
B23F E1   „   D7
B248 C1   „   FF

Typenrad-Terminal

von Günter Kreidl

Im Mai-Heft habe ich gezeigt, wie man die Olivetti Praxis 30/35 über 18 I/O-Leitungen als Drucker ansteuern kann. In diesem Heft möchte ich ein einfaches Interface vorstellen, das mit den 8 Leitungen eines Pio-Ports auskommt und zudem mit Interrupt arbeiten kann (nicht muß). Das versprochene Tastatur-Interface ist noch in Arbeit (Es soll ebenfalls mit Interrupt arbeiten).

Zur Druckgeschwindigkeit

Ich habe lange herumexperimentiert, um herauszubekommen, warum die Maschine nicht die Geschwindigkeit von 12 Z./Sek. erreicht, die vom Hersteller angegeben wird. Das Ergebnis war verblüffend: Sie erreicht diese Geschwindigkeit wirklich, aber nur gemittelt über die unterschiedliche Druckgeschwindigkeit einzelner Zeichen und über die Häufigkeit, mit der die einzelnen Zeichen in einem gewöhnlichen Text vorkommen. Kleinbuchstaben und Zahlen werden relativ schnell verarbeitet, Großbuchstaben und Sonderzeichen um etwa den Faktor 1,5 langsamer. Besteht ein Text also nur aus Großbuchstaben, kommt die Maschine ins Stolpern, wenn die Datenrate größer als etwa 8 Zeichen pro Sekunde ist. Für die Textverarbeitung kann man also eine höhere Geschwindigkeit wählen als etwa für das Ausdrucken eines Assembler- oder Basic-Listings. Ein 2. Problem ist die Umschaltung zwischen den beiden Zeichensätzen. Von Hand geschieht dies über einen Schiebeschalter an der Tastatur, also relativ langsam. Der Mikrocomputer in der Schreibmaschine fragt diesen Schalter immer nur dann ab, wenn der Zeichenpuffer leergeschrieben ist, weil man von Hand sowieso nicht so schnell umschalten kann. Wechselt man den Zeichensatz nun während des Druckerbetriebs, muß vorher eine Pause eingelegt werden, damit zunächst der Textpuffer leergeschrieben wird. Kommt ein solcher Wechsel zu häufig vor, dann vermindert sich die Druckgeschwindigkeit entsprechend. Man sollte deshalb für jede Aufgabe die Zeichenebene so auswählen, daß man mit möglichst wenig Umschaltungen auskommt. Braucht man z.B. häufig eines der folgenden Zeichen „$,£,*“, sollte man die KBII-Belegung benutzen, KBI hingegen, wenn häufig die Zeichen „=,%,&,!“ benötigt werden. Das betrifft nicht die Schalterstellung an der Maschine (der Schalter muß für Computerbetrieb immer auf KBII stehen), sondern die Ansteuerung über das Interface: Bit 7 im Normalfall = 1 (KBII) oder = 0 (KBI). Es empfiehlt sich daher, für verschiedene Aufgaben jeweils geeignete Treiberprogramme zu schreiben, um die optimale Geschwindigkeit zu erreichen. (Ich habe inzwischen 4 verschiedene Druckprogramme für verschiedene Anwendungen in Betrieb und erreiche je nach Anwendung Geschwindigkeiten zwischen 8 und 12 Zeichen pro Sekunde.) Die Geschwindigkeit kann per Hardware (Interruptbetrieb) oder per Software eingestellt werden. Wählt man die Hardwareeinsteilung, sollte man die beiden Trimmpotis durch ein Doppelpoti und zwei 10K-Widerstände ersetzen.

Das Interface

Die Schaltung besteht aus nur 3 ICs: Der 8/1-Muitiplexer LS251 hört den Tastatureingang ab und gibt ein Strobe-Signal auf den 3/8-Decoder LS156, wenn die über ein 3-Bit-Wort angewählte Zeile der Tastaturmatrix vom internen Mikroprozessor abgefragt wird. Der 3/8-Decoder gibt dann den ebenfalls mit 3 Bit angewählten Spaltencode aus und imitiert damit das Drücken einer Taste. Dieser Vorgang muß mindestens 3 mal wiederholt werden, danach muß etwa ebenso oft die entsprechende Spaltenleitung wieder auf log. 1 gesetzt werden, damit der interne Mikrocomputer das Signal als „Taste losgelassen“ interpretiert. Die Steuerung dieses Abiaufs übernehmen die beiden Monoflops des LS123. Das erste MF wird über den RDY-Ausgang der Pio getriggert und erzeugt das Freigabesignal für das LS251. Dieses Signal wird dann wieder zurückgesetzt und gleichzeitig MF2 getriggert. Der invertierte Ausgang dieses Monoflops ist mit dem STB-Eingang der Pio verbunden und erzeugt im Interruptbetrieb das Unterbrechungssignal, das ein neues Zeichen für den Drucker anfordert. Bit 6 und 7 der Pio sind über einen Schutzwiderstand direkt

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