Nascom Journal

  

Oktober/November 1982 · Ausgabe 10/11


Leserbrief

G.T. Klement

Da wäre dann noch ein Thema: Man liest immer wieder von diversen Computerclubs, in denen Software gehandelt wird. Selbstverständlich halte ich es für richtig, einem Software Autor die Materialkosten und Portospesen zu ersetzen. Aber ich wundere mich oft über den Krämergeist, mit dem Computer-hackers ihre oft kläglichen Leistungen versilbern wollen. Ich meine, dass wir die Computerei als Hobby betreiben und Idealisten – so sie es sind – sich gegenseitig nichts verkaufen sollten. Ein geradezu klassisches Beispiel ist unsere Maschine. Da der Benutzerkreis sicher ein atypischer ist, steht bei uns – Gott sei Dank – der Erfahrungsaustausch an erster Stelle. Ein Software Autor sollte sich im Klaren sein, dass es gegen Kopieren ohnehin keinen Schutz gibt. Ich werde es jedenfalls weiterhin so halten, dass ich jedes meiner Programme jedem zur Verfügung stelle. Um nicht in Portokosten zu ersticken, wähle ich gerne den Weg über das NAS­COM- Journal. Ja noch etwas, das mir am Herzen liegt. Ich gebe jedem, der deutsche Beschreibungen und Literatur moniert, zu bedenken, daß er sich in eine schwierige Lage begibt. Die Computersprachen und Hardware Bezeichnungen sind nun mal englisch. Man hat beim Studium von Fachliteratur das Problem, englische Abkürzungen mit gewaltsam eingedeutschten Worten in Verbindung zu bringen, was in der Regel nicht einfach ist. IORQ als Eingabe-Ausgabe Anforderung vielleicht mit EAANF zu übersetzen, gehört zu meinen schlimmsten Alpträumen. Ich habe vom IS, Kellerspeicher, Silospeicher (!) bis zur Schwabbelscheibe schon alles durchmachen müssen, und es packt mich das Grauen, wenn ich vom Urbinder höre. Das Fachenglisch hat nur einen begrenzten Wortschatz und auch bei sporadischen Englischkenntnissen hat man sich sehr schnell eingelesen. Vielleicht könnte man die Sache im Journal einmal diskutieren.

Gerhard T. Klement (Weichwaren Autor), Wien


Zu DATALINE und SCROLL

von G.T. Klement

Einige Leser hatten Schwierigkeiten, die BASIC Programme DATA­LINE und SCROLL aus Heft 7/8-82 praktisch anzuwenden. Deshalb hier einige Tips. Leider bin ich im Moment etwas gestreßt und halte daher meinen Brief kurz ich denke aber mit der TRIAL AND ERROR Methode kann ein NAS­COM Freak schon etwas anfangen.

DATALINE :

Es wird ein RAM bis B000 vorausgesetzt. Andernfalls muß das M-Code Programm neu assembliert werden.

Nach dem Aktivieren des Maschinenprogrammes mit dem BASIC Befehl SET wird jeder Programm Output in einen Buffer unterhalb A800 geschrieben. (Die Verwendung von SET ist nur ein Gag, mit USR ginge es genau so.) Je nach Umfang der Daten wird mehr oder weniger Buffer Bereich benötigt. Es ist daher beim Kaltstart von BASIC eine entsprechende Memsize Begrenzung vorzusehen. (In der vorliegenden Version etwa 15000.) Mit dem Programm sind auch andere BASIC Erweiterungen möglich. Beispielsweise können Rechenergebnisse als sondern findige Köpfe, Rechenergebnisse als DATA Lines gespeichert werden oder RE­MARKS werden in Abhängigkeit vom Rechengang in ein Programm eingefügt.

Ich gebe Ihnen als Beispiel weiter unten eine simple Routine, die die ersten Bytes von NAS­SYS 3 als Data Statements generiert. NAS­COM Besitzer sind ja keine A**LE, T*S-80 oder P*T User, die ihr Gerät zum Entenabschießen verwenden, sondern findige Köpfe, und ich bin selbst gespannt auf weitere Vorschläge aus dem Leserkreis.

SCROLL :

Das Programm erzeugt einen partiellen Bildschirm SCROLL , d.h. es können im oberen Bildschirmteil Graphiken oder Informationen still gehalten werden, während der untere Teil des Bildschirms normal scrollt. Für einen NAS­COM Besitzer ist das keine weltbewegende Sache, denn mit SCREEN kann man ähnliche Effekte erzielen, wenn auch ein klein wenig umständlicher. Einfach einmal probieren und dann weitersehen!

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