80-Bus Journal

  

Juni 1983 · Ausgabe 6


ECB-System

von Karl Schulmeister

Z80 Computer auf ECB, CP/M lauffähig, NAS­COM-kompatibel:

Durch Schwierigkeiten bei der Anpassung der 64k Karte aus MC an meinen NAS­COM-1 habe ich mich im vorigen Jahr entschlossen, einen Z 80 Computer, möglichst NAS­COM-kompatibel, für das Europakartenformat zu bauen. Da mein System nun mit den Karten: CPU-CP/M; Video-48x16 ; Keyboardanschluß, NAS­COM-2 Kasetteninterface, Waitsignalerzeugung; 256k RAM Karte; Programm. Videokarte für 80x24; IO-Karte, mit 4 MHz ohne Probleme läuft, stelle ich meine Platinenfolien und die notwendigen Unterlagen hiezu gerne den Lesern zur Verfügung. (Die programm. Videokarte haben wir schon im 80-Bus Journal 3/83 vorgestellt. Danke, Herr Schulmeister.   Red.)

Die einzelnen Karten habe ich für eine händische Durchkontaktierung ausgelegt, indem ich bei den IC-Sockeln eine doppelte Lochbelegung vorgesehen habe. Wenn man die Durchkontaktierung mit sehr dünnem Draht (z.B. Wire-Wrap) vornimmt und diesen auf der Bestückungsseite vor dem Verlöten umbiegt, kann man die normalen und billigen IC-Sockel verwenden, die Karte erhält ein professionelles Aussehen.

Vielleicht ist es der Redaktion – so wie bei der prog. Videokarte – möglich, durchkontaktierte Karten günstig zu besorgen und abzugeben, ansonsten könnte ich gerne ein paar Tips und Tricks für händisches Durchkontaktieren schreiben (so eine „selbstgestrickte“ Karte kommt dann incl. Folie auf ca. 12 bis 15 DM., Zeit geht allerdings auch einige drauf).

Inzwischen läuft bei mir auch eine 24K-EPROM/​RAM-Platine (24K ROM oder 16K ROM/8K RAM); Adressenwahl über DIL-Schalter getrennt für 16/8K. ROM ist über Port3,​Bit1 auf der Karte ausblendbar. Damit habe ich von B000-FFFF alles mit der Firmware belegt, kann diese jedoch jederzeit ausblenden. Die Karte ist fehlerfrei. Sollte interesse bestehen, werde ich einen Schalt- und Bestückungsplan für das Journal anfertigen.

Zwischenzeitlich wurde die Port0/​Cassetten-Interf.-Karte noch mit einer RS 232 und 20mA Schnittstelle versehen. Die Belegung des Stecksockels PL2 entspricht der des N2-Schaltplanes aus Journal 12-81. Die Einstellung der Funktionsart geschieht über Schalter oder Jumper. (Sehr gute Erfahrungen habe ich bis jetzt mit einzelnen IC-Fassungskontakten gemacht, in die Drahtabfälle von Widerständen oder Kondensatoren als Brücken gesteckt werden. Der Systemtakt ist über diese Jumperart nun auch leichter einzustellen).

Wichtige Anmerkung der Redaktion:

Um die von Karl Schulmeister erstellten Schaltungen als preisgünstige (fertig durchkontaktierte!) Platinen anbieten zu können, müssen wir eine Mindestmenge anfertigen lassen. Wenn Sie also daran interessiert sind, daß eine Kleinserie in Auftrag gegeben wird, schreiben Sie uns bitte (möglichst sofort; spätestens aber bis Ende Juli 83), an welcher Platine Sie Interesse haben.

Der Preis würde maximal DM 50.– (inkl. Mehrwertsteuer, Verpackung, Porto etc.) betragen.

CPU-Platine:

Die Karte weist sowohl eine Pufferung des internen, als auch des externen Daten- und Adressbusses auf, wobei durch die logischen Verknüpfungen ein gegenseitiges Treiben verhindert wird.

Die Ausblendung der Karte (einschl. der ECB-Video-Karte 48x16 ) und damit die CP/M-Fähigkeit erfolgt über das gesetzte Bit 1 des Port 3 (LS 173). Dieses Bit wird mit dem MRQ-Signal UND-verknüpft (LS 32-negative Logik) und dem Adressdekodierungsbaustein LS 85 zugeführt.

Der LS 137 ist als Ausgabeport eingesetzt und erzeugt zusätzlich mit Bit 3 und 5 die Pseudoadressen A-16 und A-17 für die ECB-RAM-Karte. Bit 7 ist für den Benutzer frei und auf einen Lötstift herausgeführt. Das CE-Signal für die ECB-Video-Karte 48x16 wird über Pin 25a der 64poligen Anschlußleiste der Videokarte zugeführt, auf dieser entfallen dann der vierpolige DIL-Schalter, sowie der LS 85 und LS 139. Die CPU-Karte erzeugt außerdem das Signal OUT­PUT-BUF­FER-DIS­ABLE für die 64 k-RAM-Karte aus der Zeitschrift MC. Durch dieses Signal erfolgt die automatische Ausblendung der RAM-Karte, wenn irgend ein Speicherbereich auf einer anderen Karte innerhalb der 64 k angesprochen wird. Es ist das jeweilige CE-Signal, das über eine Open-Collektor-Logik auf Pin 26a des ECB gelegt wird. Der Arbeitswiderstand hiezu befindet sich auf der RAM-Karte. Ich habe mir für mein System die 64 k Karte aus MC nachgebaut und sie mit 64 k Bausteinen (4164) auf 256 k RAMbereich aufgestockt. Ein großer Vorteil ist dabei auch die Single-5V-Stromversorgung und eine verringerte Störanfälligkeit. Da ich das Copyright für diese Karte nicht besitze, kann ich leider meine Folie nicht zu Verfügung stellen, die Karte gibt es aber bei den Verfassern zu kaufen.


Ausblendung von 0000-0FFF: Port3,​Bit1=1
(bei RESET: Bit1=0)

Als RAM-Karte ist die 64-K Platine aus MC vorgesehen; das Signal OUT­PUT-BUF­FER-DIS­ABLE wird durch die CPU-Karte erzeugt (Pin26a/​ECB-Bus).

Aus- und Einblendung RAM/​ROM erfolgt damit automatisch.

Port3, Bit3 und 5: Erzeugung von Adr. 16 und 17 für RAM-Karte. (Bit7 für User frei).

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